Gestern kaufte ich den ersten Rhabarber der Saison um daraus eine rote Grütze zuzubereiten. Nie kann ich Rhabarber sehen, ohne dabei ein meine verstorbene Großmutter ("Omi Uelzen") zu denken. Sie hatte als junges Mädchen einige Zeit in Kopenhagen verbracht und sprach daher fließend Dänisch. Wenn wir nun in ihrer Gegenwart rote Grütze aßen oder auch nur davon sprachen, baten wir sie immer uns zu sagen was rote Grütze auf Dänisch heißt.
Mit einer Mischung aus schaurigem Grusel und Belustigung lauschten wir den merkwürdigen Klängen der Silben, die sich so gar nicht lecker anhören wollten. Meine Großmutter unterstrich dabei immer stolz ihre Beherrschung des Glottisschlages. Und den konnte sie wirklich! Das ganze klang mehr nach abgewürgtem Traktor als nach einem erfrischenden Nachtisch...
"Grütze" klingt im Deutschen ja auch nicht sehr verführerisch, aber schmecken tut sie herrlich. Und so mache ich sie:
1.) 1 kg Rhabarber waschen, putzen und in kleine Stücke schneiden. Nur die sehr dicken, harten Stangen häuten.
2.) Mit 150 g Zucker bestreut stehenlassen bis der Rhabarber Saft gezogen hat.
3.) Nach Belieben geputzte und geschnittene Erdbeeren hinzufügen (ich nehme gleich die ganze 500 g Packung) und ankochen.
4.) Hitze reduzieren und noch 5 bis 10 Minuten köcheln lassen je nach dem wie stückig man seine Grütze mag.
Abgekühlt mit flüssiger Sahne übergossen genießen.
Es gibt Varianten mit Apfelsaft, Vanillezucker oder gar Banane (um das Herbe der Oxalsäure zu mindern), aber mein Rezept klappt so wie ich es für Euch aufgeschrieben habe und schmeckt herrlich unverfälscht.
Lad det smage! :0)